Allergologia - Allergen: Ficus benjamini (Birkenfeige)
Familienname:
Maulbeerbaumgewächse
wissenschaftl.
Name: Ficus benjamina L.
Familienname
(lat.): Moraceae
Stoffklasse:
Pflanzensäfte
Beschreibung
Die
Zierfeige Ficus benjamina L. ist im Ostasiatisch-Indisch-Australischen Raum
beheimatet. Es handelt sich um einen dicht mit oval zugespitzten, ledrigen Blättern
belaubten, kleinwüchsigen, oft strauchartigen Baum mit überhängenden Zweigen
aus der Familie der Maulbeerbaumgewächse. Die Gattung Ficus fasst über 1000
verschiedene Arten zusammen. In ihrer Heimat dient die Pflanze zum einen als
Wirtsbaum für Lackschildläuse, aus deren Sekreten Schelllack gewonnen wird und
zum anderen als Latexlieferant zur Herstellung von Kautschuk. In Europa zählt
die Birkenfeige mittlerweile zu den populärsten Dekorationspflanzen in Wohn-
und Geschäftsräumen. Als solche gelangt die Art nicht zur Blüte. Ebenfalls
als Zimmerpflanzen gehalten werden der Gummibaum, Ficus elastica, die
Geigenfeige, Ficus lyrata, die Clownfeige, Ficus aspera, die Mistelfeige, Ficus
deltoidea sowie Ficus cannonii, Ficus rubiginosa, Ficus sagittata, Ficus
montana, Ficus pumila und Ficus villosa.
Allergieauslöser
Die
im Milchsaft enthaltenen Proteine. Die Allergene gelangen auch an die
Blattoberfläche und binden sich dort an Staubpartikel. So sind sie im Anschluss
auch im Hausstaub präsent.
Invasionswege
Inhalativ
und kontaktiv.
Verwendung
Zimmerpflanze.
Allergologie
Die
Birkenfeige gewinnt immer größere Bedeutung als Auslöser allergischer
Rhinitis, Konjunktivitis und allergischem Asthma. Beschrieben wurden auch Lidödeme,
Kontakturtikaria, Quincke-Ödem und sogar Schocksymptomatik. In der Bedeutung
der Inhalationsallergien folgt die Birkenfeigenallergie unmittelbar den
wichtigsten Inhalationsallergietypen: der Hausstaubmilben- und der
Tierepithelienallergie. Gründe für die Zunahme dieses Allergietyps sind zum
einen, dass die Birkenfeige zu einer Modepflanze geworden ist, die sowohl in
privaten als auch in öffentlichen Innenräumen nahezu allgegenwärtig ist. Zum
anderen steigt die Anzahl der Allergien auf Latex an, ein Allergen zu dem für
die Birkenfeige eine Kreuzreaktivität nachgewiesen werden konnte. Die
Dunkelziffer unerkannter Fälle wird hoch eingeschätzt. Zu beachten sind vor
allem vermeintliche Hausstaubmilbenallergiker mit perennialer
Beschwerdesymptomatik, die trotz Wohnraumsanierung, Encasing oder
Hyposensibilisierungsbehandlung keine Besserung der Beschwerden erfahren haben.
Es kann mit großer Sicherheit davon ausgegangen werden, dass es auch eine
Kreuzreaktivität zu den nächsten Verwandten aus der gleichen Gattung gibt. Vor
allem ist zu beachten, dass auch der Genuss der Früchte des Feigenbaumes, Ficus
carica L, starker allergischer Reaktionen führen kann. Dabei ist zu beachten,
dass Feigen sich auch in Abführmitteln, und artfremden Lebensmitteln befinden können.
So dienen Feigenenzyme zum zartmachen von Fleisch, zum klären von Bier und zur
Produktion von Käse.
Immunologie
Aus
dem Milchsaft wurden 11 allergene Komponenten isoliert. Die drei Hauptallergene
haben Molgewichte von 25 000, 28 000 und 29 000 und sind thermolabil. Sie werden
bei 60 – 90°C denaturiert, was für die Sanierung nützlichsein kann.
Exposition
Von
Januar bis Dezember.
Klinische
Relevanz
Mittel.
Kreuzreaktivität
© Allergomed AG, aggiornato il 05.09.2004 14:34:21